Rita Roedel

Rita Roedel ist am 5. Dezember 1942 in Zuoz GR in einem alten, zugigen Engadinerhaus geboren, Schnee und Kälte bedeuten ihr Heimat. Ihrem ruhelosen Vater, der in Zuoz Lehrer gewesen war, verdankt sie, dass sie zwischen fünf und siebzehn Jahren quer durch die Schweiz neunmal den Wohnort wechselte und zur Überzeugung gelangte, unterwegs zu Hause zu sein. Mit 26 Jahren wurde sie endlich in Zürich als Lehrerin, Gattin und Mutter zweier Kinder zumindest äusserlich sesshaft. Um die Jahrtausendwende gelangte sie über einen Hinweis in ihrem Horoskop zufälligerweise vom Malen, ihrer eigentlichen Begabung, zum Schreiben.

Ihre ererbte Neigung zum Unterwegssein fand ihren Niederschlag im Buch Es ist Nacht und Zeit fährt mit (2004 im Nimrod-Verlag erschienen). Ihre Erfahrung, nirgends ganz dazuzugehören, verarbeitete sie in surrealen Geschichten von Menschen, die auf der Grenze zwischen Realität und Fiktion balancieren; Lesungen mit Perfomance-Schaffenden auf öffentlichen Bühnen. Später wagte sie sich an biografische Texte. Ihr Theaterstück „Nacht der Schwestern“ wurde 2006 im sogar-Theater Zürich aufgeführt. Zurzeit arbeitet sie an einem Roman über ihre Suche nach ihrem „unbekannten“ Vater.